Krankenkassen: Zusatzbeiträge steigen weiter

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) prognostiziert für 2017 einen Anstieg der Zusatzbeiträge auf durchschnittlich 1,40 %. Derzeit liegen die Zusatzbeiträge im Mittel bei 1,08 %.

Verbandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer erklärte, das es „auch in den nächsten Jahren steigende Zusatzbeiträge geben wird.“ Bis 2019 rechnet der Verband mit einem Durchschnitt von 1,80 %.

Begründet wird die Entwicklung mit weiter stark steigenden Ausgaben. Die Einnahmen stiegen nicht annähernd im gleichen Maße. Als Hintergrund nannte Pfeiffer u. a. Reformen zugunsten von Ärzten und Kliniken.

Zu wenig Geld für Hartz-4-Bezieher

Pfeiffer kritisierte außerdem, dass den Krankenkassen zu wenig Geld für Hartz-IV-Bezieher zur Verfüg stehe. Im Augenblick erhielten die Kassen 90 Euro im Monat, allerdings sind durchschnittlich 136 Euro notwendig. 2016 läge die Finanzierungslücke bei 2,3 Milliarden Euro.

Die aktuell rund 54 Millionen Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung müssen den Zusatzbeitrag zusätzlich zum Basisbeitrag von 14,60 % zahlen. Im Gegensatz zum Basissatz, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, wird der Zusatzbeitrag allein vom Kassenmitglied getragen.

Alle aktuellen Zusatzbeiträge der 118 gesetzlichen Krankenkassen gibt es in dieser Übersicht.

Zu Jahresbeginn hatten zahlreiche Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge z. T. drastisch erhöht. So kletterte der Beitrag bei der DAK auf 1,50 % und damit insgesamt auf 16,1 %. Die Viactiv fordert sogar 16,3 %.

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